The Haunting of Hill House

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The Haunting of Hill House (Netflix)

Eine packende Modernisierung und Neuinterpretation des 1959 erschienen Romans von Shirley Jackson und der Verfilmung von 1963, die in Deutschland unter dem Titel Bis das Blut gefriert bekannt ist. In dem Netflix-„Remake“ vereinen sich tiefenpsychologische Motive mit visuellem Horror und beschwören eine ausgesprochen schaurige und bedrückende Atmosphäre.

Extrem aufwändig gefilmt, ist die Serie atemberaubend anzusehen und überzeugt mit einem ausgeklügelten Sounddesign. Die Musik ist zurückhaltend und die Serie verzichtet meist auf billige Jump-Scares mit schrillem Schockton. Stattdessen wird viel öfter mit großer Wirkung auf die Unbehaglichkeit der Stille vertraut.

Auch schauspielerisch bietet die Serie großes Kino. Das ist nicht unwichtig, denn die Story ist zu einem erheblichen Teil ein Familiendrama, das mit der Spukhaus-Handlung verschmilzt. Die sozialen Interaktionen und Dialoge sind ebenso wichtig wie der Horror.

The Haunting of Hill House, das ist intelligenter Horror. Modern, aber nicht seine klassische Spukhaus-Herkunft verleugnend. Während die Serie im Mittelteil sich von der Romanvorlage entfernt, leitet Folge 8 mit einer großartigen, unfassbar emotionalen Szene den Schwenk ein zurück zur romantischen Schauermär. Am Ende der Serie, wenn sich alles auflöst, bleibt nur eines übrig: Pure Poesie.

Englischer Trailer

Deutscher Trailer

Amazon-Serien

Meine Kurzkommentare zu einigen Amazon-Serien, sowohl Eigen- als auch Drittproduktionen, die zu Unrecht etwas unter dem Radar laufen.

Patriot (2 Staffeln)

Der depressive Geheimagent John Tavner, der nach Dienstschluss seine Missionen gerne bei öffentlichen Liederabenden vorträgt (sehr zum Missfallen der Vorgesetzten, versteht sich), heuert bei einem Rohrhersteller an, um undercover als Geschäftsmann in Luxemburg einen Deal einzufädeln, der den Iran daran hindern soll, sein Nuklearprogramm umzusetzen. Doch John scheint das Pech förmlich anzuziehen. Er tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste, aber nie aus eigener Inkompetenz, sondern es kommt ihm stets der Zufall dazwischen. Gemäß Murphy’s Law: Alles, was schief gehen kann, geht auch schief.

Wie John das Schicksal annimmt und mit stoischer Entschlossenheit die unmöglichsten Situationen meistert, ist grandios erzählt und noch besser gespielt. Michael Dorman heißt der Schauspieler. Man möchte ihm in jeder Szene zurufen: Junge, warum nimmst du all die Strapazen auf dich? Der Serientitel gibt die Antwort. Patriot ist ein lakonisch erzähltes Drama, gespickt mit trockenem Humor und grotesk-absurden Momenten, die sich immer noch gerade so im Rahmen des Glaubwürdigen bewegen. Staffel 2 legt noch mal nach und sprengt die Konventionen endgültig. Ein Geniestreich!

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Hap and Leonard (3 Staffeln)

Spielt in den 1980ern und fühlt sich auch so an, jedoch ohne altbacken zu wirken. Die erste Staffel hat alles, was eine gute Modern-Noir-Story braucht: zwei beste Freunde, die unterschiedlicher kaum sein könnten und die sich ständig in die Haare geraten, eine Femme Fatale (Christina Hendricks, wer sonst?), die die beiden mit einem versunkenen Schatz in den tiefsten Sümpfen von Louisiana ködert, Schurken, die sich gegenseitig hintergehen, ein durchgeknalltes Killerpärchen auf einem Roadtrip und eine Schippe schräger Humor.

Die zweite Staffel schlägt einen ernsteren Ton an und erzählt die Geschichte von einem Kindermörder, der über Jahrzehnte sein Unwesen treibt. Anstatt Modern Noir ist das eher Southern Gothic.

In Staffel 3 schließlich landen die Beiden auf der Suche nach Haps verschwundener Freundin in dem rassistischen Städtchen Grovetown, wo die zwei sich mit dem örtlichen White-Supremecy-Klan anlegen.

Zugegeben, die Geschichten haben kein besonders neues Konzept, aber schon lange habe ich sowas nicht mehr so unterhaltsam präsentiert bekommen. Dass das alles so rund läuft, liegt auch an dem Duo Hap und Leonard (gespielt von James Purefoy und Michael Kenneth Williams), zwei sympathische Losertypen, die am Ende doch die Gewinner sind.

Es handelt sich um eine Verfilmung der Romanreihe von John R. Landsdale. Nach diesen drei Staffeln ist leider Schluss.

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Taboo (1 Staffel, 2. in Produktion)

Eine Serie, die um Tom Hardy herumgeschrieben wurde, könnte man meinen. Der Mann dominiert jede Szene auf unvergleichliche Weise. Hardy spielt den mysteriösen James Keziah Delaney, der 1814 nach langem Aufenthalt in Afrika nach London zurückkehrt, wo ihn alle schon längst für tot gehalten haben. Dort beansprucht er sein Erbe, ein Stück Land an der amerikanischen Küste, um das sich England mit Amerika streitet, zwei Nationen, die die sich zu diesem Zeitpunkt im Krieg befinden. Neben dem im Hintergrund agierenden englischen Königshaus, setzt die raffgierige East India Company Delaney unter Druck und schmiedet kurzerhand ein Mordkomplott.

Die Serie erzählt äußerst faszinierend, wie die verschiedenen Parteien agieren und wie Delaney versucht, die beiden Nationen gegeneinder auszuspielen. Das Ganze ist ziemlich düster und dreckig und wird überdies noch mit einem Mystery-Aspekt verziert. Denn Delaney wird aus seiner Zeit in Afrika von morbiden Flashbacks geplagt, deren Bedeutung in der ersten Staffel noch im Dunkeln bleibt.

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Sneaky Pete (2 Staffeln, 3. in Produktion)

Die erste Folge hatte ich damals schon in der Amazon-Pilot-Season für gut befunden und daher hoffnungsvoll für eine Fortsetzung abgestimmt. Erfreulicherweise ist die Serie in Produktion gegangen und die erste Staffel übertrifft alles, was ich anhand der ersten Folge von der Serie erwartet hatte.

Auf der Flucht vor skrupellosen Gangstern gibt sich der Trickbetrüger Marius (Giovanni Ribisi) als sein alter Zellkumpan Pete aus und quartiert sich bei dessen Familie ein. Onkel und Tante sind zwar misstrauisch, aber die Sache fliegt nicht auf, da der echte Pete zuletzt in seiner Kindheit mit der Familie Kontakt hatte. Während Marius/Pete durch sein entwaffnendes Auftreten und sein geschicktes Vortäuschen von Familienwissen, langsam das Herz der Familie gewinnt, entführen die Gangster seinen Bruder und setzen ihn so unter Druck.

Sneaky Pete ist eine wendungsreiche Krimiposse, äußerst trickreich erzählt, mit einer tollen Besetzung und genau der richtigen Mischung aus Drama, Humor, Härte und Warmherzigkeit. Trotz des ganzen Lug und Betrug – es zeigt sich nämlich bald, dass jeder in der Familie etwas zu verbergen hat – und der stellenweise bösen Ironie, ist Sneaky Pete eine durch und durch positive Serie.

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Red Oaks (3 Staffeln)

Red Oaks zelebriert die klassische Coming-of-Age-Komödie der 1980er Jahre und gibt sich als echte Hommage an dieses Genre – und nicht als Parodie. Guter Humor, interessante Figuren, die sich tatsächlich entwickeln und selbst der Soundtrack ist überraschend originell, verzichtet der doch weitgehend auf die üblichen totgenudelten 80er Hits, sondern setzt eher auf B-Seiten. Red Oaks ist mit viel Liebe zum Detail inszenierte Nostalgie, die von vorne bis hinten richtig viel Spaß macht.

Amazon Pilot Season November 2015

Die aktuelle Pilot-Season von Amazon ist gestartet. Wieder stehen Pilotfolgen von sechs neuen Serien (plus sechs Kinderserien) online für alle Nutzer zur Verfügung. Die Meinung des Zuschauers trägt mit dazu bei, welche Serien letztendlich produziert werden.

Ich habe mir alle sechs Pilotfolgen angeschaut und abgestimmt. Die Kinderserien habe ich außen vorgelassen. Hier mein Kurzeindruck.

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American Patriot

Ein labiler Geheimdienstler, der unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, und der seine Missionen am liebsten in Folksongs verarbeitet, die er öffentlich aufführt, wird in eine Rohrherstellungsfirma eingeschleußt, um zu verhindern, dass der Iran zur Atommacht aufsteigt. Fein ausbalancierte Groteske, deren Grenzen zwischen Ernsthaftigkeit und Humor fließend sind. Die lakonische Absurdität erreicht fast Fargo-Qualität. Die Umsetzung ist originell und die Besetzung treffend. Für mich der beste Serienpilot dieser Amazon-Season mit Entwicklungspotential zum echten Knaller.

Edge: The Loner

Basiert auf einer Buchreihe, die ich nicht kenne. Eine Rachegeschichte, die mit typischen Western-Klischees beginnt, dann aber schnell einen tarantinomäßigen Einschlag ins Überdrehte nimmt und in einem wahnwitzigen Finale gipfelt, in dem Gliedmaßen abgeschossen und ein Städtchen in Schutt und Asche gelegt wird. Inhaltlich ist das alles andere als neu, aber höchst unterhaltsam umgesetzt ist es. Guter Trash.

Good Girls Revolt

Ein bischen wie The Newsroom, mit dem Unterschied, dass Good Girls Revolt im Jahr 1969 spielt und der Fokus weniger auf realer Politik liegt. Im Mittelpunkt steht der feministische Aspekt der Geschichte über die Arbeit von Frauen in einer Nachrichtenredaktion, die dort als Re­cher­cheu­rinnen den Lorbeer einheimsenden Herren Reportern zuarbeiten. Eine interessante Geschichte, die so noch nicht da war. Ein kleines bischen zu quirlig vielleicht, aber fesselnd inszeniert und sehr gut besetzt. Zumal kommt die 60er Jahre Atmosphäre durchaus überzeugend rüber, nicht zuletzt dank der Referenzen an zeitgenössische Ereignisse.

Highston

Tolle Idee:  Ein 19-jähriger versucht seinen Platz im Leben zu finden, indem er auf die Ratschläge seiner imaginären Freunde hört, bei denen es sich um berühmte Persönlichkeiten handelt. In der Pilotfolge haben dann auch gleich Shaquille O’Neal und Flea von den Red Hot Chili Peppers Gastauftritte. Leider bleibt es nur bei einer guten Idee. Die Serie hat zu wenig Drive und dümpelt vor sich hin. Kein Vergleich mit der genialen Serie Wilfred, die grundlegend ähnlich angelegt ist. Humor ist Geschmackssache, und dieser Humor ist der meinige nicht.

One Mississippi

Semiautobiografisch basierend auf dem Leben der Schauspielerin Tig Notaro, die neben einer Krebserkrankung noch so manches andere Schicksal zu erleiden hat. Die Serie ist als tiefschwarze Komödie angelegt, deren Humor so trocken ist, dass ihn mancher Zuschauer glatt übersehen wird. Hier gibt es keine Schenkelklopfer. Ziemlich interessante Geschichte, die aber fast schon zu deprimierend ist, um daraus eine Komödie zu machen. Ich bin gespannt, wie diese Serie beim breiten Publikum ankommt. Ich selbst bin gespalten.

Z: The Beginning of Everything

Eine weitere biografische Serie. Z steht für die Schriftstellerin und Feminismus-Ikone Zelda Fitzgerald. Die Serie erzählt, wie sich Zelda und F. Scott Fitzgerald kennen und lieben lernen. Mit toller Ausstattung wird eine 20er Jahre Atmosphäre erzeugt, die als authentische Kulisse für die Geschichte dieser zwei historischen Persönlichkeiten dient. Ich selbst bin kein besonderer Fan von solchen Biopics. Wer sowas allerdings mag, der wird hieran seine Freude haben.

Fazit

Mit Ausnahme von Highston, liefert Amazon erneut eine durchgehend hohe Qualität, inhaltlich wie inszenatorisch. Auffallend ist die große Originalität und die breite Themenvielfalt. Ich selbst würde mich freuen, wenn zumindest American Patriot, Edge: The Loner und Good Girls Revolt tatsächlich eine Staffel-Order bekämen.

Vier zukünftige Comic-Fernsehserienadaptionen

Den folgenden Fernsehserien schaue ich gespannt entgegen, denn die zugrunde liegenden Comics lese ich mit Begeisterung. Anzumerken ist, dass sich die Serien noch in der Entwicklung befinden. Sprich: Besetzung oder gar ein Veröffentlichungsdatum stehen noch in den Sternen.

Five Ghosts

fiveghosts Seit der Begegnung mit einem mysteriösen Artefakt, kann sich der Abenteurer Fabian Gray der Fähigkeiten von fünf legendären Geistern bemächtigen: Robin Hood, Sherlock Holmes, Merlin, Dracula und Miyamoto Musashi (berühmter Samurai). Er ist damit so etwas wie „The League of Extraordinary Gentlemen“ in einer Person. Five Ghosts ist eine wunderbar altmodische Pulp-Geschichte mit klassischen Abenteuer- und Horrormotiven sowie überbordender Phantastik. Das Ganze ist extrem visuell erzählt, alles ist in Bewegung, mäandernde Farbtöne setzen die Stimmung, verschwindende Hintergründe lassen die Figuren aus dem Panel treten, hohes Tempo durch die Bank weg; manche Actionszene spannt sich völlig stumm über sechs oder sieben Seiten. Und jedes einzelne Panel ist eine kreischende Aussage.

Eigentlich ideal für eine Verfilmung. Allerdings handelt es sich hierbei um eine zukünftige Serie von SyFy. Das heißt, ich erwarte mittelmäßige CGI und viel Green-Screen-Action. Diese ganzen unheimlichen Monster und die prächtigen Locations aus dem Comic – von Östereich bis Japan, von England bis Afrika – auf den Bildschirm zu bringen, ist eine Herausforderung. So ist Five Ghosts auch der Comic, bei dem ich meine größten Zweifel habe, dass eine ordentliche Fernsehserie daraus entsteht. Aber ich lasse mich sehr gerne eines Besseren belehren.

Lazarus

lazarusNachdem eine große Finanzkrise die Welt erschütterte sind Landesgrenzen und Regierungen passé. Stattdessen wird diese postapokalyptische Welt von superreichen Familien-Clans beherrscht, die eine strikte Klassenkultur etabliert haben. Jede der Familien besitzt einen so genannten Lazarus, einen genetisch veränderten Menschen, ausgestattet mit besonderer Stärke, Intelligenz und Loyalität gegenüber seiner Familie. Die Lazarusse haben die Befehlsgewalt über Sicherheitsdienste und fungieren sowohl als Vermittler in politischen Verhandlungen als auch als Geheimwaffe in millitärischen Missionen. Ein zentraler Charakter des Comics ist Forever Carlyle, die als Lazarus der Carlyle-Familie im Laufe der Geschichte ihren Platz innerhalb der Famile und der Welt in Frage stellt.

Lazarus bietet viel Action, aber auch politische Verstrickungen und familiäre Verschwörungen. Es dreht sich immer wieder um Ethik und Moral, Sozialkritik, Verrat, Liebe und Selbstfindung. Großes Drama. Ich bin gespannt, wie das alles im Fernsehen umgesetzt wird. Kritisch dürfte sein, die postapokalyptische Zukunftswelt visuell in Szene zu setzen und eine geeigente Schauspielerin für die Hauptrolle zu finden. Produziert wird die Fernsehserie von Legendary Pictures. Bei welchem Sender das mal laufen wird, ist noch unklar.

Southern Bastards

southernbastardsDer alte Earl Tubb kehrt zurück in seinen ehemaligen Heimatort Craw County, Alabama, um den Nachlass seines verstorbenen Vaters abzuwickeln. Ungern, denn zu viele schlechte Erinnerungen stecken hier. Kaum angekommen, legt er sich versehentlich mit Euless Boss an, der Mann, den hier nur alle Coach Boss nennen, weil er nicht nur alle legalen und illegalen Geschäfte im Ort managt, sondern weil ihm auch das örtliche Football-Team gehört. Anders als von Earl Tubb geplant, muss der sich sowohl seiner Vergangenheit als auch dem Coach Boss stellen.

Dreckiges Südstaaten-Drama mit viel Blut, Schweiß, Football und fettigem Essen. Brutal und roh, aber auch lyrisch dicht erzählt Southern Bastards eine uramerikanische Geschichte, die auch schwierige Themen wie Rassismus nicht außen vorlässt. Dies ist zwar kein hochpolitischer Comic, er wird aber zusätzlich von realen Ereignissen angefacht. Im Angesicht der großen Diskussion in den USA über die Akzeptanz der Konföderierten-Flagge, sah sich selbst Zeichner Jason Latour verpflichtet ein Statement abzugeben. Neben der guten Story, kann Southern Bastards mit zwei verdammt starken Hauptfiguren glänzen. Nach dem Ende der Fernsehserie Justified, passt es ausgezeichnet, dass die Serienrechte vom Sender FX gekauft wurden. Die Zeichen stehen gut. Das hier könnte auch im Fernsehen ein Kracher werden.

Sheltered

shelteredWährend es sich beim oben vorgestellten Lazarus um eine Postapokalypse handelt, erzählt Sheltered eine präapokalyptische Geschichte von einer kleinen Gemeinschaft so genannter Preppers, die sich abseits der Zivilisation eingebunkert haben und auf das Ende der Welt warten. Als einer der Preppers in einem wahnhaften Zustand davon ausgeht, dass aufgrund einer Vulkanexplosion unter dem Yellowstone Park ganz Nordamerika sich für Jahre verfinstern wird, eskaliert die Situation, denn die Bunker bieten nicht genug Platz für alle.

Sheltered ist für mich ein kleiner Überraschungshit, denn die 15-teilige Comicserie wäre fast an mir vorbei gegangen. Sheltered ist spannend und ziemlich düster, und geht darüber hinaus schonungslos mit seinen Protagonisten um. Man könnte Sorge tragen, dass die vornehmlich mit Teenagern besetzte Geschichte im Fernsehen nur verwässert wiedergegeben und daraus ein zweites The 100 wird. Aber Entwarnung bringt die Tatsache, dass Sheltered von AMC in Fernsehform gebracht wird. Tolle Serien aus deren Programm wie Breaking Bad und The Walking Dead lassen hier auf eine gute Umsetzung hoffen.

Tatort im Scope-Format

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Ich schaue gerade den neuen Frankfurter Tatort, Hinter dem Spiegel, und bin einigermaßen über das extrem breite Bild überrascht. Wir sehen hier ein Seitenverhältnis von 2,40:1, also klassisches Kinobildformat.

Der vorherige, und gleichzeitg erste, Frankfurter Tatort lief noch in 1,78:1 (=16:9). Ich nehme an, es handelt sich um ein einmaliges Stil-Experiment. Das ist gelungen, einige Szenen haben durchaus einen schönen Bildaufbau, der durch das breite Bild profitiert.

True Detective Season 2: Opening Credits

Das Intro zur zweiten Staffel von True Detective ist ein audiovisuelles Meisterstück. Den Netzkommentaren nach zu urteilen, stören sich allerdings nicht wenige an der Leonard-Cohen-Nummer Nevermind.

Im Vergleich zu dem hingehauchten Country-Geklöppel des Intros der ersten Staffel, ist das hier ein großer Bruch. Aber das gilt auch für die Geschichte und den Handlungsort. Dass hier alles anders ist, macht also schon das Intro deutlich. Mir gefällt es ausgesprochen gut.

Aus dem Comic Lazarus wird eine TV-Serie

Lazarus #4 Panel

Gute Neuigkeiten: Aus der Comic-Serie Lazarus, von Greg Rucka und Michael Lark, wird eine Fernsehserie. Seit knapp zwei Jahren begeistert mich der Comic, mittlerweile bei Ausgabe 16 angekommen. Lazarus spielt einige Jahrzehnte in der Zukunft, nachdem eine große Finanzkrise die Welt erschütterte und alle Staatsformen hat zusammenbrechen lassen. Landesgrenzen und Regierungen gelten nichts mehr. Stattdessen wird diese postapokalyptische Welt von superreichen Familien-Clans beherrscht, die eine strikte Klassenkultur etabliert haben.

Jede der Familien besitzt einen so genannten Lazarus, einen genetisch veränderten Menschen, ausgestattet mit besonderer Stärke, Intelligenz und Loyalität gegenüber seiner Familie. Die Lazarusse haben die Befehlsgewalt über Sicherheitsdienste und Militär, und fungieren sowohl als Vermittler in politischen Verhandlungen als  auch als Geheimwaffe in millitärischen Missionen. Die Hauptfigur ist Forever Carlyle, die als Lazarus der Carlyle-Familie im Laufe des Comics ihren Platz innerhalb der Famile und der Welt in Frage stellt.

Die Geschichte bietet viel Action, aber auch politische Verstrickungen und familiäre Verschwörungen. Inhaltlich wird eine ganze Reihe von Themen präsentiert: Ethik und Moral, Sozialkritik, Verrat, Liebe, Selbstfindung. Großes Drama.

Ich bin gespannt, wie das alles im Fernsehen umgesetzt wird. Und vor allem: wer wird Forever Carlyle spielen? Eine der Comicvorlage entsprechende Schauspielerin, groß und muskulös, in skinny Hollwood zu finden, dürfte nicht ganz einfach sein.

Five Ghosts wird verfilmt

five_ghosts_ad_by_mooneyhamMittlerweile ist das keine Neuigkeit mehr, aber ich will trotzdem noch darauf hinweisen. Aus der wunderbaren Comicserie von Frank J. Barbiere und Chris Mooneyham, Five Ghosts, wird eine Fernsehserie. Allerdings hat sich ausgerechnet Syfy des Comics angenommen, nicht gerade mein amerikanischer Lieblingssender.

Die Ankündigung kann ich immerhin zum Anlass nehmen, auf den Comic aufmerksam zu machen. Dass sich überhaupt ein Fernsehsender für den Stoff interessiert, finde ich einigermaßen überraschend. Bei Five Ghosts handelt es sich nämlich um ein Pulp-Adventure im klassischen Sinn, und von diesen sieht man momentan eher wenig im Fernsehen. Die zurzeit sehr erfolgreich laufenden Superhelden-Serien wie Arrow, The Flash und Agents of S.H.I.E.L.D. dürften der Auslöser für das Interesse sein. Denn Syfy hat keinerlei ähnliche Serien im Programm und will womöglich auch ein Stück vom Superheldenkuchen.

Five Ghosts erzählt die Geschichten des Abenteurers und Schatzsuchers Fabian Gray, der seit einer Begegnung mit einem mysteriösen Artefakt namens „Dreamstone“, dazu in der Lage ist, sich die geistigen, körperlichen und übernatürlichen Fähigkeiten von fünf „legendären Geistern“ zu Nutze zu machen. Im Comic werden die Namen zwar nicht erwähnt, aber es ist klar für wen diese fünf Geister Pate stehen: Der Bogenschütze ist Robin Hood, der Detektiv ist Sherlock Holmes, der Zauberer ist Merlin, der Samurai ist Miyamoto Musashi und der Vampir ist Dracula.

Dieser Kunstgriff erlaubt es, auf einen großen Fundus unterschiedlichster Konstellationen von Szenarien und Ereignissen zurückzugreifen. WIe in jedem guten Pulp-Abenteuer lautet auch hier die Devise: alles geht, man muss es dem Leser nur gut verkaufen. Die unterschiedlichsten Charaktere zusammen zu führen, gab es seit League of Extraordinary Gentlemen immer wieder. Aber dass sich die Charaktere alle in einer Figur vereinen, gibt dem Ganzen eine spannende Wendung.

Five Ghosts ist pure Nostalgie. Ein Comic der alten Schule. Dazu passt der liebevoll altmodische Zeichenstil und die dezente teilweise ausgebleichte Farbgebung. Dialogtechnisch gibt es hingegen wenig Herausragendes. Es wird gesagt, was nötig ist. Actionsequenzen kommen oft gänzlich ohne Sprache aus. Es gibt ganze Sequenzen, die sich völlig „stumm“ über sechs Seiten erstrecken, die dann aber auch tatsächlich wirklich gut gelungen sind.

Syfy hin oder oder; gespannt, wie das alles im Bewegtbild umgesetzt wird, bin ich schon.

Serie: The Walking Dead – Season 5

Die 5. Staffel von The Walking Dead ist gestartet. And I was like:

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Ein furioser Auftakt – mit einer ganz schön unangenehm brutalen Szene, die auf FOX nur gekürzt zu sehen war. Mal wieder ärgerlich für zahlende Kunden.

Man nehme es mit Humor, daher ein Verweis auf dieses Rick/Coral Walking-Dead-Meme, das seit einiger Zeit die Runde macht und ich echt zum Schießen finde. Diese Zusammenstellung enthält die gelungensten Wortspiele. Kleine Kostprobe folgend, mehr bei Sad and Clueless.

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