The Haunting of Hill House (Netflix)
Eine packende Modernisierung und Neuinterpretation des 1959 erschienen Romans von Shirley Jackson und der Verfilmung von 1963, die in Deutschland unter dem Titel Bis das Blut gefriert bekannt ist. In dem Netflix-„Remake“ vereinen sich tiefenpsychologische Motive mit visuellem Horror und beschwören eine ausgesprochen schaurige und bedrückende Atmosphäre.
Extrem aufwändig gefilmt, ist die Serie atemberaubend anzusehen und überzeugt mit einem ausgeklügelten Sounddesign. Die Musik ist zurückhaltend und die Serie verzichtet meist auf billige Jump-Scares mit schrillem Schockton. Stattdessen wird viel öfter mit großer Wirkung auf die Unbehaglichkeit der Stille vertraut.
Auch schauspielerisch bietet die Serie großes Kino. Das ist nicht unwichtig, denn die Story ist zu einem erheblichen Teil ein Familiendrama, das mit der Spukhaus-Handlung verschmilzt. Die sozialen Interaktionen und Dialoge sind ebenso wichtig wie der Horror.
The Haunting of Hill House, das ist intelligenter Horror. Modern, aber nicht seine klassische Spukhaus-Herkunft verleugnend. Während die Serie im Mittelteil sich von der Romanvorlage entfernt, leitet Folge 8 mit einer großartigen, unfassbar emotionalen Szene den Schwenk ein zurück zur romantischen Schauermär. Am Ende der Serie, wenn sich alles auflöst, bleibt nur eines übrig: Pure Poesie.
Englischer Trailer
Deutscher Trailer