Loch in einem Schädel ausbessern

Ich habe hier einen Schädel, der offenbar von einem artikulierten Skelett stammt, da er oben das charakteristische Loch hat, wo das Skelett normalerweise aufgehängt ist. Wenn man sich erkundigt, wie man solche Löcher am besten verschließt, wird Epoxidharz, Holzleim oder Sekundenkleber mit Knochenmehl empfohlen.

Das sind mir allerdings zu endgültige Methoden und Epoxy oder Holzleim scheinen mir auch nicht ideal dafür, das Loch optisch verschwinden zu lassen. Ich habe mich daher entschieden, etwas auszuprobieren, was sich wieder rückgängig machen lässt, sollte der Versuch misslingen. Ich habe Modellgips verwendet und beim Anrühren etwas beige Kreidefarbe hinzugefügt. Kreidefarbe ist das Zeug, was man benutzt, um Möbel auf shabby chic zu trimmen.

Dass das Loch direkt in der Schädelnaht platziert ist, verkompliziert die Ausbesserungsarbeit, bringt aber gleichzeitig den Vorteil, dass man die Ausbesserungsstelle „verstecken“ kann. Während der Gips sich verfestigte, habe ich mit einer Nadel die Schädelnaht nachgezogen bzw. immitiert. Das wäre bei Epoxy oder Sekundenkleber nicht möglich gewesen. Nach der Durchtrocknung habe ich zum Abschluss etwas Graphitstaub aus dem Bleistiftspitzer darüber verwischt um einen optischen Übergang zu erzielen.

Das Ergebnis ist nicht perfekt, aber überraschend gut. So gut, dass man schon genau hinschauen muss, um die Ausbesserung zu erkennen. Mir scheint diese Gipsmethode daher ziemlich empfehlenswert.

Der Vollständigkeit halber der Schädel auch noch mal von vorne. Sieht nach einer westlichen Frau mittleren Alters aus.

Zahntransplantation am anatomischen Schädel

Ich habe diesen tollen anatomischen Schädel, der einen kleinen Schönheitsfehler besaß in Form des fehlenden seitlichen Schneidezahns im Oberkiefer. Das hat mich so gestört, dass ich nach Ersatz gesucht habe. Fündig geworden bin ich bei einem anderen Schädel, dem ohnehin schon etliche Zähne fehlten, so dass ein weiterer fehlender Zahn nicht weiter auffällt.

Diesem habe ich einen Zahn aus dem Unterkiefer entnommen, ein wenig aufpoliert,  die Wurzel passend geschliffen und dem Empfängerschädel eingeklebt. Das Ergebnis ist schon überraschend. Selbst mit dem Wissen, dass dies nicht der Originalzahn ist, lässt sich kein Unterschied erkennen. Der Zahn passt optisch und von der Form her tadellos in diesen Schädel, obwohl er aus dem Unterkiefer stammt.

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Vorher / Nachher

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Spenderschädel mit rot markiertem Spenderzahn

Neue Sammelobjekte

Ich habe zwei tolle Sachen beim Zoll abgeholt.

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Als erstes haben wir hier eine alte schamanische Exorzismus-Maske des Tharu-Volks aus Nepal. Kam ziemlich verdreckt an, habe ich wieder schön aufpoliert. Die Maske ist aus Holz des Bodhibaums geschnitzt. Der Baum steht im Buddhismus als Symbol für Buddha, da dieser unter einem solchen Baum sitzend zur Erleuchtung fand. Die Maske ist mit Yak-Haar, Yak-Zähnen, Kupferstreifen und zwei großen Schafhörnern besetzt. Die runden Scheiben sind ebenfalls aus Horn gearbeitet. Solche Schamanen-Masken sind generell relativ selten und stets einzigartig in ihrer Erscheinung. Soweit ich weiß, gibt es keine zwei Masken, die sich ähneln.

Beim zweiten Objekt handelt es sich um einen Halbschädel auf Ständer. Das Präparat hat einen akkuraten Sagittalschnitt und dürfte schätzungsweise um die 100 Jahre alt sein.