Loch in einem Schädel ausbessern

Ich habe hier einen Schädel, der offenbar von einem artikulierten Skelett stammt, da er oben das charakteristische Loch hat, wo das Skelett normalerweise aufgehängt ist. Wenn man sich erkundigt, wie man solche Löcher am besten verschließt, wird Epoxidharz, Holzleim oder Sekundenkleber mit Knochenmehl empfohlen.

Das sind mir allerdings zu endgültige Methoden und Epoxy oder Holzleim scheinen mir auch nicht ideal dafür, das Loch optisch verschwinden zu lassen. Ich habe mich daher entschieden, etwas auszuprobieren, was sich wieder rückgängig machen lässt, sollte der Versuch misslingen. Ich habe Modellgips verwendet und beim Anrühren etwas beige Kreidefarbe hinzugefügt. Kreidefarbe ist das Zeug, was man benutzt, um Möbel auf shabby chic zu trimmen.

Dass das Loch direkt in der Schädelnaht platziert ist, verkompliziert die Ausbesserungsarbeit, bringt aber gleichzeitig den Vorteil, dass man die Ausbesserungsstelle „verstecken“ kann. Während der Gips sich verfestigte, habe ich mit einer Nadel die Schädelnaht nachgezogen bzw. immitiert. Das wäre bei Epoxy oder Sekundenkleber nicht möglich gewesen. Nach der Durchtrocknung habe ich zum Abschluss etwas Graphitstaub aus dem Bleistiftspitzer darüber verwischt um einen optischen Übergang zu erzielen.

Das Ergebnis ist nicht perfekt, aber überraschend gut. So gut, dass man schon genau hinschauen muss, um die Ausbesserung zu erkennen. Mir scheint diese Gipsmethode daher ziemlich empfehlenswert.

Der Vollständigkeit halber der Schädel auch noch mal von vorne. Sieht nach einer westlichen Frau mittleren Alters aus.

Ein Anatomiemodell

Mein neues altes Anatomiemodell. Es dürfte wohl aus den 1970ern bis 80ern stammen. Der Kopf ist teilbar; Herz, Lungenflügel, Bauchspeicheldrüse, eine Niere, Leber und Darm lassen sich entnehmen und auf dem Rücken kann man noch einen Muskulaturstrang entfernen. Leider fehlt der Magen, was die Freude etwas trübt. Mit knapp einem Meter Höhe macht es aber einen imposanten Eindruck, so dass es ein schöner Hingucker ist. Ich bin mir nur noch nicht sicher, wo es seinen endgültigen Platz finden wird.

Zahntransplantation am anatomischen Schädel

Ich habe diesen tollen anatomischen Schädel, der einen kleinen Schönheitsfehler besaß in Form des fehlenden seitlichen Schneidezahns im Oberkiefer. Das hat mich so gestört, dass ich nach Ersatz gesucht habe. Fündig geworden bin ich bei einem anderen Schädel, dem ohnehin schon etliche Zähne fehlten, so dass ein weiterer fehlender Zahn nicht weiter auffällt.

Diesem habe ich einen Zahn aus dem Unterkiefer entnommen, ein wenig aufpoliert,  die Wurzel passend geschliffen und dem Empfängerschädel eingeklebt. Das Ergebnis ist schon überraschend. Selbst mit dem Wissen, dass dies nicht der Originalzahn ist, lässt sich kein Unterschied erkennen. Der Zahn passt optisch und von der Form her tadellos in diesen Schädel, obwohl er aus dem Unterkiefer stammt.

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Vorher / Nachher

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Spenderschädel mit rot markiertem Spenderzahn

Online-Buch: Traité complet de l’anatomie de l’homme

bourgeryHier habe ich den Atlas der menschlichen Anatomie und der Chirurgie von Bourgery und Jacob zu einem meiner Lieblingsbücher aus dem TASCHEN-Verlag ernannt. Die Universität Heidelberg hat alle 8 Bände der französischen Originalausgabe digitalisiert und online gestellt. Nicht nur kann man bequem darin blättern, man kann sich die Bände auch als PDF runterladen.

Diese Ezyklopädie war nicht nur in medizinisch-anatomischer Hinsicht ein großer Wurf, sondern ist auch unübersehbar künstlerisch ein Meisterwerk. Einfach mal durchblättern und staunen. Für besonders faszinierend halte ich die Bände 6 und 7, die sich mit Chirurgie und Operationslehre befassen.

TASCHENbücher

Ich bin ja schon lange ein Fan von TASCHEN. Mittlerweile besitze ich über 60 Bücher des Verlages. Letztens habe ich bei mir ein bischen umgeräumt und im Zuge dessen meinen vier LieblingsTASCHENbüchern eine platzverschwenderische Eigenvitrine spendiert.

Allerdings ist es kein Leichtes, nur vier Bücher aus dem mannigfaltigen Programm auszuwählen. Meine Wahl ist gefallen auf Albertus Sebas Naturalienkabinett, Bourgerys Atlas der menschlichen Anatomie und der Chirurgie (medizinisch bedeutend, aber vor allem künstlerisch eine Wucht), Leonardo da Vinci: Sämtliche Gemälde und Zeichnungen (die große Ausgabe) und Hieronymus Bosch: Das vollständige Werk.

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