Hört man sich das neue Album der isländischen Band Sólstafir an, fällt es schwer zu glauben, dass die Band einmal vor langer Zeit mit einer Art experimentellem Black Metal ihren Anfang nahm. Heute ist Sólstafir nahezu metalfrei. Man könnte von melancholischem Post-Rock sprechen, der den Hörer mit seiner Erhabenheit förmlich umflutet. Mancher mag es verächtlich Hipster-Musik nennen. Unbestritten ist, dass der Klang der Band einzigartig und unverwechselbar ist. Sólstafir kann man schwerlich mit irgendeiner anderen Band vergleichen.
Passend zu der Musik, fallen die Videos der Band aus. Schon das letzte, Fjara, war eine Augenweide. Wieso ändern, was so gut funktioniert? Das Video zum neuen Lágnætti stammt von dem selben Filmteam und setzt auf ähnliche Stilistik. Die isländische Naturkulisse ist einfach wie geschaffen für die dramatische Schwermut von Sólstafir.
Auch ein Blick auf das Textkonzept lohnt, wenngleich das aufgrund der Sprachbarriere nicht ganz einfach ist. Die Lied-Einteilung basiert auf einem alten isländischen Zeitsystem namens Eykt, bei dem der Tag nicht in 24 Stunden, sondern in acht Teile unterteilt ist. Jedes Lied steht symbolisch für die entsprechende Tageszeit.
Das komplette Album gibt es als Stream auf Bandcamp: