Meine ersten beiden Kyusus

Das ist häufig die Frage, die sich Trinker japanischer Tees stellen: sollte man seine Tees in einer Kyusu brühen oder sollte man auf den teuren Schnickschnack lieber verzichten? Echte Kyusus sind aus hochwertigem Ton gebrannt, der nur lokal in Japan vorkommt, und bleiben unglasiert, so dass die Mineralien im Ton mit dem Tee reagieren und den Tee zu einem edleren Geschmack verhelfen sollen. Gleichzeitig nimmt der Ton die Aromen des Tees auf und kann sie an den Tee wieder abgeben. Ein gewisser Atmungseffekt tritt ein. Dafür bedarf es allerdings einer langen Nutzung der Kyusu.

Seit einigen Wochen besitze ich eine violette Banko-yaki von Meister Masaki Tachi und eine schwarze Tokoname-yaki aus der Gyokko-Töpferei. Die Banko benutze ich für Gyokuru und Kabusecha, die Tokoname für Sencha und Bancha. Allerdings bin ich mittlerweile so von den Kyusus überzeugt, dass ich plane, eigene Kannen für alle Teesorten, die ich regelmäßig trinke, zu kaufen.

Zuvor habe ich alle Tees in einem Teeglas mit großem Edelstahlfilter gebrüht. Ich bilde mir ein, der Tee aus der Kyusu schmeckt runder und feiner. Was man außerdem nicht unterschätzen sollte, ist eine gewisse emotionale Wirkung im Umgang mit den handgetöpferten Tonkännchen. Eine Kyusu hat etwas angenehm altertümliches und wirkt viel wärmer als so ein Glas mit Edelstahlfilter. Ich bin jedenfalls begeistert und schaue schon meiner nächsten Kyusu freudig entgegen.

Bonus-Foto: Ich habe den ersten Shincha des Jahres gebrüht. Kuritawase aus Tanegashima. Sehr gut.

shincha

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