Tomb Raider (2018)

tombraider

Lu Ren: Some men like dangerous women.
Lara Croft: Some men are foolish.

Nach den ganzen durchwachsenen Kritiken bin ich positiv überrascht. Man muss seine Erwartungshaltung den Gegebenheiten anpassen. Es handelt sich um einen Film, der auf einem Videospiel-Franchise beruht, das im Wesentlichen aus Indiana Jones mit großen Brüsten bestand. Erst mit dem 2013 erschienen Spiel bekam Lara Croft einen realistischeren Anstrich, der in den neuen Film übernommen wurde. Und das ist für meine Begriffe weitgehend gelungen.

Diese Art von Abenteuergeschichte – und zugebenermaßen liebe ich solche – setzen gewisse Klischees voraus, ohne die ein Film nicht auskommt. Exotische Orte, mysteriöse Artefakte, geheime Tunnel und Verstecke, versunkene Kulturen und vergessene Völker, Grabstätten und Tempel mit tödlichen Fallen. Indiana Jones eben. In dieser Beziehung erhält Tomb Raider zwar keinen Originalitätspreis, aber der Film erfüllt seinen Soll und sieht optisch in den meisten Szenen sehr gut aus. Die von mir aufgrund des Trailers noch erwartete Orgie von schlechten CGI ist im Film ausgeblieben. Bis auf ein oder zwei Szenen wirkt das alles überzeugend.

Die Story ist filmdienlich, aber im Grunde vernachlässigbar. Die Story gehört zum Klischee. Das Drehbuch setzt Wegpunkte, die von Lara Croft im Schnitzeljagdstil abgearbeitet werden. Gelungen finde ich, wie der Film mit dem “Fluch der Mumie” spielt. Bis zum letzten Moment ist nicht klar, ob der Fluch tatsächlich existiert oder „wissenschaftlich“ erklärt werden kann.

Zum eigentlichen Grund, warum man sich den Film anschaut und was den Film letztlich über das Mittelmaß hinaushebt: Lara Croft und die Action. Alicia Vikander ist eine gute Besetzung als Lara Croft. Schauspielerisch dürfte sie das kaum gefordert haben, dafür körperlich. Vikander sieht aus, als käme sie direkt vom Ninja-Warrior-Parkour nachdem sie ihn bezwungen hat. Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass Schauspielerinnen mittlerweile das gleiche harte Training durchmachen, wie die männlichen Kollegen. Es zahlt sich im Film stehts aus, wenn die Darsteller so aussehen als wären sie dazu in der Lage, das, was im Film zu sehen ist, auch genauso in der Realität durchzuziehen. Die gesamten Actionszenen wirken roh und authentisch.

So hart wie Alicia Vikander ist, so milde fällt mein Urteil aus: Tomb Raider setzt keine neue Maßstäbe im Action-Abenteuer-Bereich, bietet aber kurzweilige Genre-Unterhaltung mit einer überzeugenden Hauptfigur und einigen richtig guten Actionszenen. Wenn dem Film vorgeworfen wird, dass er im Prinzip lediglich das Spiel nacherzählt, dann ist das unfair in Anbetracht dessen, dass Videospielverfilmungen überlicherweise sonst immer nachgesagt wird, sich von der Vorlage zu weit zu entfernen. Für mich gilt daher, dass das Meiste hier richtig gemacht wurde und ich offen für eine Fortsetzung bin.

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